Das Angebot von Fahrrädern ist in den letzten Jahren immer vielfältiger und zielgruppengenauer geworden. Bei der Kaufentscheidung können Sie sich weitestgehend auf den Komfort und Ihre Sicherheit konzentrieren. Die Einhaltung der vorgeschriebenen technischen Ausstattung ist bei einem vom Fachhandel angebotenen Fahrrad eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Komfort und Sicherheit
Dreizehn Tipps rund um den Fahrradkauf:
Tipp 8.1: Möglichst tiefer Einstieg.
Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Ausstattungsmerkmale bequemer Cityräder. Da die Bequemlichkeit beim Auf- und Absteigen und die Sicherheit beim Anhalten die zentralen Fragestellungen sind, geht es letztlich darum, wie niedrig die Rahmenhöhe sein sollte, damit Sie beim Anhalten sicher stehen oder gar sitzen können. Technisch wird heute alles angeboten und verachten Sie auch nicht das Dreirad, wenn es für Sie die beste Möglichkeit der selbstaktiven Verkehrsteilnahme darstellt. Auf jeden Fall sollten Sie eine aufrechte Sitzposition anstreben.
Tipp 8.2: Mehrere funktionstüchtige Bremsen.
Eine zusätzliche Rücktrittbremse macht Sie im Stadtverkehr sicherer, zumal diese in der Regel weicher Bremsen als z.B. eine moderne Vorderradbremse. Dennoch sollte gerade die Vorderradbremse gut eingestellt sein, denn in einer kritischen Situation kann sie entscheidend sein.
Tipp 8.3: Nabenschaltungen bevorzugen.
Da Sie sich auf den Straßenverkehr konzentrieren möchten, können Sie mit einer Nabenschaltung in der Regel mit 7 bis 9 Gängen und einem Drehknauf im Lenker am einfachsten schalten. Kettenschaltungen sind schwieriger zu bedienen und benötigen mehr Pflege.
Tipp 8.4: Auf eine verlässliche Lichtanlage achten.
Ihr Rad sollte unbedingt über LED-Lampen mit Standlicht und über einen witterungsunabhängigen Nabendynamo mit einem hohen Wirkungsgrad verfügen. Nie wieder werden Sie bei Regen plötzlich im Dunkeln fahren. Allerdings lassen sich normale Dynamos einfacher reparieren und austauschen.
Tipp 8.5: Ein Rückspiegel kann die Fahrsicherheit erhöhen.
Ein stabiler Spiegel (z.B. für Mofas) vermindert den Schrecken bei von hinten ankommenden Fahrzeugen und ermöglicht auch einen Rückblick auf die im Kreuzungsbereich anfahrenden Fahrzeuge. Sie sollten ihn allerdings nicht, wenn er verbogen wurde, während der Fahrt justieren und sich dadurch vom Verkehrsgeschehen ablenken lassen.
Tipp 8.6: Ein angenehmer Sitz ist wichtig.
Genießen Sie die Federung der Sattelstütze und des Vorderrades und achten Sie beim Kauf auf einen Sattel, der Ihnen nicht schon nach einer Stunde das Weiterfahren erschwert. Über den möglichen Umtausch des Sattels sollten Sie mit Ihrem Fachhändler verhandeln, denn der ist nicht in einer kurzen Probefahrt zu testen. Zum sicheren Sitz gehören zudem möglichst rutschsichere Pedale.
Tipp 8.7: Schützen Sie Ihren Sattel vor Feuchtigkeit.
Gegen einen nassen Sattel bei feuchtem oder regnerischem Wetter hilft ein einfacher Beutel oder eine Sattelhülle, die man beim Abstellen überzieht und beim Weiterfahren wieder abnimmt.
Tipp 8.8: Auf einen Kettenschutz sollte nicht verzichtet werden.
Um zu vermeiden, dass Ihre Hosenbeine mit Kettenöl beschmutzt werden oder sich sogar in der Kette verfangen, bieten sich das Anbringen eines Kettenschutzes oder gar eines geschlossenen Kettenkastens am Fahrrad an.
Tipp 8.9: Die Reifenbreite ist Geschmackssache.
Selbstverständlich bleibt ein Rad mit breiten Reifen leichter im Gleichgewicht, man benötigt durch den größeren Widerstand jedoch mehr Kraft beim Treten. Dagegen können schmale Reifen zum Beispiel in Straßenbahnschienen geraten und zum Sturz führen. Reifen mit verstärkter Gummiwand gehören heute eigentlich zum Standard.
Tipp 8.10: Ein oder gar zwei Gepäckträger anbauen lassen.
Lassen Sie sich einen stabilen Gepäckträger nötigenfalls nachrüsten. Wenn Sie viel mit Gepäck unterwegs sind, lassen Sie sich auch vorne einen zweiten Gepäckträger anbauen. Dieser gewährleistet bei gleichmäßiger Füllung beider Seiten durchaus eine ruhige Fahrweise, setzt aber auch mehr Armkraft voraus, vor allem beim Auf- oder Absteigen. Fahrradtaschen lassen sich meist sehr leicht anbringen und eignen sich besonders gut für tägliche Einkäufe.
Tipp 8.11: An ein möglichst sicheres Fahrradschloss denken.
Wenn Sie Ihr Rad unterwegs stehen lassen möchten, sollten Sie daran denken, ein Fahrradschloss mitzunehmen. Für die Wahl eines geeigneten Modells wenden Sie sich an Ihren Händler. Je nach Abstellort ergeben sich gewisse Mindestanforderungen an die Diebstahlsicherung. Transportieren Sie das Schloss während der Fahrt entweder in Ihrer Tasche oder befestigen Sie es direkt am Fahrrad mittels der mitgelieferten Halterung. Hängen Sie es aber auf gar keinen Fall an den Lenker.
Tipp 8.12: Ein Notfall-/ Reparaturset sollten Sie dabei haben.
Eine Fahrradpumpe sollten Sie stets mitführen. Wenn Sie diese mit einem dafür vorgesehenen Schloss am Rahmen befestigen, kann Sie nicht zu Hause vergessen oder gestohlen werden. Für längere Touren ist es immer empfehlenswert, ein kleines Notfallset mit den notwendigsten Dingen zur Reparatur dabei zu haben. Diese sind idealer Weise schon als Sattel- oder Rahmentasche inklusive Inhalt mit Multitool-Imbusschlüssel und Flickzeug erhältlich.
Tipp 8.13: Wartung
Und nicht zuletzt: Denken Sie schon beim Kauf daran, dass die Wartung und notwendige Reparaturen möglichst in erreichbarer Nähe durchgeführt werden können. Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollte Ihr Fahrrad regelmäßig gewartet werden. So können Sie technischen Mängeln und somit Unfällen vorbeugen. [1]
Technische Ausstattung
Technisch muss das Fahrrad mit einem Scheinwerfer vorne und einem Rücklicht hinten, zusätzlich einem weißen Reflektor vorne und einem roten hinten sowie gelbe Reflektoren in den Speichen und an den Pedalen ausgestattet sein. Vorgeschrieben sind Vorder- und Hinterradbremse, nicht aber eine zusätzliche Rücktrittbremse. Eine Klingel muss das Rad ebenfalls haben. [2][3]
Weitere Hilfestellungen bietet Ihnen die Web-Seite des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC: Fahrrad kaufen – aber richtig!
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